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Gemeinsames Wohnen

“Wir gehen zunehmendend entkrampfter miteinander um. Wir vertrauen auf die Macht zahlreicher Vorschläge, sowohl Sachfragen, als auch Verfahrensfragen betreffend.”
Wolfgang Kowar, Burgdorf

„Wie können gute Entscheidungen getroffen werden?“ Wir, die Konsenslotsen, haben jahrelange Erfahrungen darin, anderen Menschen dabei zu helfen, eine Antwort auf diese Frage und Herausforderung zu finden. Dabei haben wir mit Unternehmen und Manager:innen, mit Schulen und Lehrkräften, mit Kitas und Erzieher*innen, mit Wohngemeinschaften und vielen anderen Gruppen zusammengearbeitet.

Was den Reiz unseres Tuns für Ihre spezielle Zielgruppe ausmacht, haben wir in den Blogartikeln der Serie „Systemisch Konsensieren in…“ für Sie zusammengestellt.

Systemisches Konsensieren für kleine und große Wohngemeinschaften

Was können die Probleme von Wohngemeinschaften sein? Da, wo wir leben, wo wir wohnen, wollen wir uns wohl fühlen. Hier soll möglichst viel so sein, wie wir uns das vorstellen, wie es uns und unseren Vorlieben entspricht. Mit anderen Worten: Wenn es ums Wohnen geht, kann es schnell existenziell werden. Umso wichtiger ist es deshalb für Wohngemeinschaften, dass sie funktionieren, dass Probleme gelöst werden und nicht zum Pulverfass für die ganze Gemeinschaft werden.

Doch das kann schnell passieren: Kompromisse werden nur schwer erreicht und dann nicht eingehalten. Fronten sind verhärtet. Es wird emotional. Das passiert selbst Gemeinschaften, die schon ein ausgeklügeltes Entscheidungsfindungsverfahren und eine abgestimmte Plenumskultur haben. Es kann auch sein, dass die Prozesse sehr lange dauern und die Gemeinschaft ermüdet. Oder aber es sind Hierarchien entstanden und einzelne Menschen haben eine Kultur des Redens etabliert, die sie bevorzugt und andere benachteiligt.

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So hilft das Systemische Konsensieren

Systemisches Konsensieren hilft Wohngemeinschaften dabei, voranzukommen und dabei die beschriebenen Hürden zu überwinden ohne jemanden abzuhängen.

Alle Anliegen werden berücksichtigt: Es gibt Rentner:innen, die brauchen Ruhe und Familien, die brauchen Freiheit für ihre Kinder. Das SK-Prinzip hilft dabei, scheinbar unvereinbare Positionen zu einer gemeinsamen Lösung zu bringen. Das SK-Prinzip arbeitet so, dass die  Anliegen aller berücksichtigt und so die kreative Lösungssuche in der Gruppe gefördert wird.

Entkrampfung findet statt: Entscheidungsprozesse sind kein Damoklesschwert mehr. Die Gruppe lernt, dass auch schwierige Entscheidungen nicht mehr so bedrohlich sind. Das trägt es zur Entspannung bei und schont die Ressourcen.

Auch bei komplexen Problemen: Das SK-Prinzip kann flexibel an die Komplexität des Problems angepasst werden. Ob einfache Entscheidungen oder umfassende, mehrstufige Prozesse, das SK-Prinzip wird den Dynamiken einer Wohngemeinschaft gerecht.

Gruppen werden ermächtigt: Einzelne müssen beim SK-Prinzip nicht mehr im Vordergrund stehen und beispielsweise viel Reden. Die Gruppe lernt, sich selbst zu steuern. Zwischen den Anliegen Einzelner und dem Gemeinwohl zu navigieren, wird eine von der gesamten Gruppe getragene Aufgabe.

Beispiel aus der Praxis

Eine Lebensgemeinschaft, seit 30 Jahren existent, 30 Erwachsene und 30 Kinder

\”Wie können die Werkstätten der Lebensgemeinschaft genutzt werden?\” Darüber hat sich ein jahrelanger Konflikt entbrannt, der am Ende existenzbedrohend für die Gemeinschaft zu werden drohte. Die früher getroffenen Konsensentscheidungen entpuppten sich in der Realität als nicht praktikabel oder wurden nicht gelebt. Nun waren die Fronten wieder verhärtet. Die Gruppe beschloss, uns als externe SK-Moderatoren zu beauftragen. Wir haben sie in einem vertieften Konsensierungsprozess begleitet.

Wir erfragten gezielt die Anliegen und hinterfragten die Widerstände. Wir etablierten das Verständnis und das Vertrauen, dass die akzeptierteste Lösung am Ende kommen, angenommen und nicht blockiert werden wird.

Trotz widerstrebender Position gelang es der Gruppe, in einem mehrstufigen Verfahren die Anliegen in Vorschläge umzuwandeln, welche als Gesamtkonzept mit hoher Akzeptanz beschlossen und umgesetzt wurden.